Serie Traumberufe: Informationen und Hintergründe für deine Zukunft

Traumberuf
...ReittherapeutIn?

Gehören alle Pferde, mit denen du arbeitest, dir?

Nein, ich habe zwei eigene Therapiepferde und zwei Pferde, die ich für die Therapiezwecke ausgebildet habe und nutzen darf. Ich kenne die Pferde und ihre Besitzer schon viele Jahre. Wir sind somit ein Team aus vier Vierbeinern.

Wie bist du auf die Idee gekommen, Heilpädagogin zu werden?

Ich reite schon seit meinem sechsten Lebensjahr. Pferde haben mich schon von klein auf begleitet und begeistert. Nach dem Abitur habe ich ein soziales Jahr gemacht und ein Mädchen mit Autismus in der Schule begleitet. Dies waren mein Grundstock und meine Motivation, Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen. Zu der heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd bin ich gekommen, als ich gesehen habe, welchen positiven Einfluss die Pferde und das Reiten auf die Menschen mit Behinderung haben. Sie konnten plötzlich Dinge tun, zu denen sie vorher kaum oder gar nicht in der Lage waren. Zum Beispiel, sich aufrecht bewegen oder eigenständig Aufgaben übernehmen. Das war unglaublich zu sehen!

Welches Pferd ist dein Lieblingspferd?

Fimar (Spitzname Pumi) ist mein Lieblingspferd. Er ist seit 20 Jahren an meiner Seite. Uns verbinden viele Erlebnisse und Geschichten.

Machst du auch Reitunterricht am Stall?

Ich gebe einmal in der Woche klassischen Reitunterricht am Stall.

Was machst du noch mit deinen Pferden?

Ich arbeite mit Pferden vielseitig. Da sie regelmäßig im therapeutischen Einsatz sind, ist es wichtig, dass ich viel mit ihnen ins Gelände gehe, wo sie die Seele baumeln lassen können. Auf dem Platz und in der Reithalle mache ich gymnastizierende Übungen, um sie elastisch und fit zu halten, zum Beispiel mit Stangen und kleinen Hindernissen. Auch mache ich mit den Pferden Bodenarbeit in Form von Führtraining und Freiarbeit. Am Wochenende nehme ich gelegentlich an Reiterrallyes oder Trails teil. Dort müssen Pferde Parcours überwinden und zum Beispiel über Wippen laufen, durch Flattervorhänge gehen etc. Das schult den Gehorsam und die Gelassenheit. Einmal im Jahr geht`s mit den Pferden an die See oder ans Meer zum gemeinsamen Urlaub und Ausspannen.

Wie findest du den Stall, an dem du arbeitest?

Den Hof, an dem ich arbeite, finde ich richtig gut. Die Menschen sind alle freundlich und hilfsbereit. Es gibt ein tolles Ausreitgelände. Man ist direkt in der Natur. Für die Pferde gibt es große Wiesen, wo sie mit vielen Artgenossen 24 Stunden draußen sein können. Das ist mir sehr wichtig. Zudem gibt es auf der Anlage drei Reithallen und zwei Reitplätze, sodass ich ungestört mit meinen Klienten arbeiten kann und niemanden bei seiner Arbeit störe.

Gibt es eine Pferderasse, die du bevorzugst?

Ich mag gerne gescheckte Pferde. Aber das ist eine persönliche Vorliebe. Es gibt für mich nicht DIE Pferderasse. Für die Arbeit eignen sich Rassen wie Irish und Welsh Cobs, Freiberger, Norweger und Connemaras (um einen kleinen Teil zu nennen). Wichtiger als das Aussehen ist für mich, dass sie einen guten, ehrlichen Charakter haben und menschenbezogen sind. Sie sollten gelehrig und gelassen sein im Umgang, nicht schreckhaft und gerne mit dem Mensch arbeiten wollen.

Was magst du an der Arbeit mit den Pferden?

Ich mag die Ruhe und Gelassenheit, die die Pferde ausdrücken. Sie agieren gegenüber dem Menschen immer wertfrei. Sie haben keine Vorurteile und begegnen dir stets freundlich und aufgeschlossen, egal ob du eine Behinderung hast, es dir nicht gut geht oder du vor Freude nur so sprühst. Sie haben ein feines Gespür für deine Stimme und reagieren darauf. Dieses Verhalten nutzte ich auch viel in meiner Arbeit mit dem Tier. Sie geben dir Sicherheit und Vertrauen.

Wie kann man sich bei dir für dir pädagogische Stunde anmelden? Man kann sich bei mir telefonisch anmelden unter 01575-5956272 oder auf meiner Homepage www.hpf-engelmann.de

„Gestärkt durch‘s Pferd“ - Das ist das Motto von Eva Engelmann. Sie liebt die Arbeit mit Tier und Mensch. Eva bringt Leute zum Lächeln. Sie arbeitet an einem Hof in Tönisberg zwischen schönen Wiesen und großen Feldern. Eva arbeitet mit ihren Pferden Louise, Liberty, Fimar und Kyle als heilpädagogische Therapeutin.

Wir kennen Eva vom Reitstall und finden ihre Arbeit total interessant. Wir danken ihr sehr für dieses Interview, das wir mit ihr machen durften.